Aufbau und Funktion
Das typische Pflanzenblatt besteht aus sechs Schichten. An der Blattoberseite befindet sich die obere Cuticula. Diese dünne Wachsschicht dient dem Schutz vor Austrocknung und physischen Verletzungen. Die unter der Cuticula liegende obere Epidermis hat ebenfalls eine Schutzfunktion. Auch sorgt die Epidermis für Stabilität. Die dritte Schicht nennt sich Palisadengewebe. Hier findet die Photosynthese statt, wodurch dieses Gewebe sehr reich an Chloroplasten ist. In der darunterliegenden Schicht, Schwammgewebe genannt, werden vorwiegend Gase gespeichert. Das Schwammgewebe bildet die dickste Schicht des Blattes. Unter dem Schwammgewebe liegt die untere Epidermis mit den Schließzellen. Durch den Gasaustausch an den Schließzellen gelangt immer wieder neues Kohlenstoffdioxid in das Schwammgewebe hinein und Sauerstoff hinaus.
Arten
Anhand des oben beschriebenen Aufbaus kann man Pflanzenblätter in zwei Arten einteilen. Grundsätzlich gilt, dass Schattenblätter deutlich dünner als Sonnenblätter sind. Dies liegt an unterschiedlich stark ausgeprägten Palisadengeweben. Da Schattenblätter deutlich weniger Energie durch Sonnenlicht zugeführt bekommen, haben diese Blätter weniger Energie um Photosynthese zu betreiben. Das Palisadengewebe muss demnach in den Schattenblättern nicht stark ausgeprägt sein. Auch das Schwammgewebe bildet sich nur dünn aus, da durch die geringere Photosyntheseleistung weniger Volumen zur Gasspeicherung zur Verfügung stehen muss.
Sonnenblätter weisen exakt das umgekehrte Bild auf. Sie besitzen sowohl ein stark ausgeprägtes Palisadengewebe als auch ein dickes Schwammgewebe. Die Sonnenblätter bekommen ihrem Namen entsprechend viel Sonnenlicht, also Energie für die Photosynthese. Damit diese Energie verwertet werden kann, sind viele Chloroplasten nötig, die im Palisadengewebe liegen. Viele Chloroplasten betreiben viel Photosynthese, also ist auch das Schwammgewebe entsprechend groß, um Gase lagern zu können.