Definition
Als Transpiration bezeichnet man das Verdunsten von Wasser über die Blätter der Pflanze. Es gibt dabei zwei Möglichkeiten, wie das Wasser verdunsten kann: Entweder verdunstet das Wasser an der Blattoberseite, also durch die Cuticula, man spricht dann von cuticulärer Transpiration, oder das Wasser entweicht an den Schließzellen, die in der Regel an der Blattunterseite liegen. Der Fachausdruck für Schließzelle heißt Stoma, man spricht dann also von stomatärer Transpiration. Abgesehen vom Ort der Transpiration, unterscheiden sich diese beiden Arten dadurch, dass die Pflanze die Transpiration durch die Stomata steuern kann, die an der Cuticula nicht.
Stomatäre Transpiration
Die Transpiration durch die Stomata (Spaltöffnungen) das Blattes ist kein permanenter Vorgang. Das Öffnen und Schließen der Stomata ist jedoch trotzdem ein automatischer Vorgang. Dieser wird ausgelößt, wenn die CO2-Konzentration ein niedriges Niveau erreicht und wenn viel Licht in der Umgebung ist. Zunächst werden Ionenpumpen aktiviert, die K+-Ionen in die einzelnen Schlißzellen pumpen. Die Konzentration an Kaliumionen steigt innerhalb der Stomata, somit auch der osmotische Wert. Um dieses osmotische Ungleichgewicht wieder auszugleichen, strömt nun Wasser in die Schließzellen ein. Durch ihren speziellen Bau und besondere Verdickungsstrukturen an den Zellen der Stomata, wölben sich die einzelnen Schließzellen jeweils nach außen und ziehen dabei ihren Bauch ein. So entsteht zwischen jedem Schließzellenpaar ein kleines Loch. Durch diese Öffnung kann nun Wasser und Sauerstoff aus der Zelle in die Umgebung gelangen und im Gegenzug Kohlenstoffdioxid in die Zelle strömen. Man bezeichnet dies auch als Gasaustausch. Hat die Zelle ein gewisses Maß an Wasser verloren, schließen sich die Stomata wieder. Der Vorgang beginnt wieder von vorne, wenn die Anfangsbedingungen wieder hergestellt sind, fängt der Kreislauf von neuem an.